Von Kerstin Fiedler
Heike und Ralf Wulke sind seit langem den Eseln verfallen. Viele Stunden Freizeit verbringen sie beim Training mit den Tieren.
Am Wochenende findet das vierte Eseltreffen Ostsachsens statt. Und zwar diesmal auf dem Erlichthof in Rietschen (Kreis Görlitz). Bisher sind schon über 30 Tiere aus Sachsen, Thüringen und
Brandenburg mit zwölf Haltern gemeldet. Dabei sind auch Lotte und Herbert, die beiden Mulis der Familie Wulke, sowie alle sechs Esel mit Parcourszubehör und Kutschen vom Hof in Nechern. „Das
bedeutet, dass wir dreimal mit dem Hänger fahren müssen“, sagt Ralf Wulke. Und das, obwohl die Familie gerade erst aus Gütersloh zurückkam, wo sich zum 20.Mal Eselhalter aus ganz Deutschland
trafen.
Lotte ausgezeichnet
Zum vierten Mal waren Wulkes dabei. Sie präsentierten die beiden Mulis, also Kreuzungen aus Pferd und Esel, mit großem Erfolg: In Wettbewerben wie dem Hindernisparcours, dem Überwinden des
Wassergrabens, des Flattertors oder des Gullideckels und auch in der Nutzungsbewertung belegten Lotte und Herbert zwei erste, zwei zweite und einen dritten Platz. Lotte wurde außerdem bestes Muli des
Treffens. Aus Sachsen waren Wulkes die einzigen Teilnehmer. „Das lag wohl daran, dass bei uns in Sachsen Schuleinführung war“, sagt Heike Wulke. Sie hatten in Gütersloh auch keine Langeweile, half
Ralf Wulke doch beim Aufbauen des Fahr-Parcours, Heike Wulke stellte den Verein Noteselhilfe vor, deren Vorsitzende sie seit seiner Gründung 2006 ist. Der Verein will Tiere vermitteln, die wegen
privater Notlagen der Halter oder weil die Tiere aus schlechter Haltung beschlagnahmt wurden, einen neuen Besitzer suchen.
Am Wochenende werden auf dem Erlichthof in Rietschen vor allem auch Erfahrungen mit der Esel- und Maultierhaltung ausgetauscht. Dazu gibt es zum Beispiel am Sonnabend einen Workshop zu einer
bestimmten Ausbildungsmethode. Es finden verschiedene Wettbewerbe, bei denen Tiere und ihre Menschen unter Beweis stellen, was sie alles mit viel Mühe, Geduld und Fleiß gelernt haben, statt. „Es ist
zum Beispiel ein großes Hindernis für Esel, über einen Gullideckel zu laufen oder durch ein Flattertor“, wissen Wulkes aus Erfahrung. All das wird am Wochenende auch bewertet. Zudem gibt es
Schaubilder, Kinder können reiten. „Das geht bei den Eseln bis zu einem Drittel des Körpergewichts“, erklärt Ralf Wulke. Bei Zwergeseln dürfen die Kinder also nicht schwerer als 30 Kilo sein.
„Wir freuen uns auf das Wochenende und hoffen, dass Rietschen der ständige Ort für das jährlich stattfindende ostsächsische Treffen wird. „Wenn die Besucherzahl stimmt, sind die besten
Voraussetzungen dafür geschaffen“, sagt Heike Wulke.